Da mein Aufenthalt in Den
Haag (Niederlande) ein paar Wochen zurückliegt, möchte ich euch
einen Rückblick geben, in welche Ausstellungen es mich verschlagen
hat.
Das bekannteste Museum
ist das Mauritshuis, in dem das berühmte Bild „Das Mädchen mit
dem Perlenohrring“ von Vermeer hängt. Das Mauritshuis wird im
kleinen Format mit dem Louvre in Paris verglichen. Ebenfalls sah man
die Werke der bekannten Künstler Rembrandt, Rubens und Van Dyke, wie
sich die holländische Malerei in ihren Innovationen damals weiter
entwickelte sowie welcher Künstler sich von anderen Künstlern etwas
abgeschaut hatte. Zum Beispiel entdeckte Rubens auf seinen Reisen
Bilder von Caravaggio und begann selbst seine Bilder unter neuem
Lichteinfall zu inszenieren. Der Künstler Houckgeest entwickelte in
der Kirchenmalerei die Perspektive mit zwei Fluchtungen zu
verändern. Eine komplett neue Räumlichkeit für den Betrachter
entstand. Rembrandt veränderte die Aufteilung von Gruppenbildnissen
und dessen Ausleuchtung. Ebenfalls war es zur damaligen Zeit üblich,
dass zwei Künstler in Werkstätten an einem Bild gemalt haben.
Um das Bild „Das
Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Vermeer ranken sich viele
Geschichten zur Entstehung in Büchern und in Filmen. Wer war dieses
Mädchen? In welcher Beziehung stand Vermeer zu ihr? Wie man sagt,
ist sie auf jeden Fall die holländische Mona Lisa. Man geht davon
aus, dass es eine fiktive Person ist. Dies nennt man Tronie. Es ist
ein bestimmter Typus, den der Maler fiktiv auf die Leinwand bringt,
wie es damals auch üblich war. Es war einige Zeit gar nicht viel
wert. Erst im Laufe der Zeit entdeckte man die Schönheit und das
Besondere an diesem Bild.
Aus dem Kunstunterricht
erinnerte ich mich noch an den Grafiker M. C. Escher, mit seinen
Illusionen, verschiedenen Perspektiven und Sinnestäuschungen in
seinen Drucken. In Den Haag ist es möglich das Escher-Museum zu
besuchen, die vielen Drucke zu sehen und sich einmal mit dem Leben
des Grafikers zu beschäftigen. Er zeigte sein Können, ohne ein
Kunststudium absolviert zu haben oder von einer Künstlerfamilie
abzustammen. Es zeigt den Hang zur Perfektion in Drucktechnik,
Ausmessung und Ausfüllung des Blattes mit seinen wiederkehrenden
Motiven. Er konnte 30 Jahre lang nicht von seinen grafischen Arbeiten
leben und wurde erst später als Genie gefeiert.
Das Gemeente Museum Den Haag zeigt
Moderne Kunst, beherbergt die weltweit einzigartige
Mondrian-Ausstellung von 300 Werken des bekannten Künstlers der
Moderne und ist einen Weg wert.
Nebenan kann man gleich in das
Fotomuseum gehen. Der Name wirkt viel größer als das, was man zu
sehen bekam. Die Fotoreihe „Coffee“ von Ivo van der Bent zeigte
Fotografien von Menschen im Moment mit ihrem Kaffee. Dies war ganz
unterhaltsam. Fotografien von Arno Nollen zeigten sich auf eintönige
Weise in einem riesigen Ausstellungsraum. Der weitere Gang durch das
Gebäude war für mich mehr einer Baustelle für eine Ausstellung
gleich. Ich habe den Sinn der Installationen nicht verstanden. Es glich eher einer Vermüllung der Ausstellungsräume, welche für mich
nichts mit Fotografie zu tun hatte. Der Weg dort hin war ein Flop.
Direkt am Strand, am Rande von Den Haag
steht das Museum für Bildhauerei „Beelden aan Zee“. Auf
verschiedenen ausladenden Terrassen standen außerhalb des Gebäudes
arrangierte Skulpturen. Im Innenbereiche gab es ein
Bildhauerei-Kabinett mit vielen Arbeiten in Vitrinen und zwei
Ausstellungen zur politischen und finanziellen Lage in Brasilien. Aus
sprachlichen Schwierigkeiten war es leider schwierig die einzelnen
Arbeiten zu verstehen.
Die Stadt Den Haag und die holländische
Kunst ist ein Ausflug wert. Man kann sich eine Woche lang mit der
dortigen Kunst beschäftigen, den Strand und die Stadt genießen. Das
nächste Ziel soll einmal Amsterdam sein. Dort wird das Kunstangebot
noch üppiger ausfallen. Mal sehen, wann ich dort aufschlagen werde.











