Künstlerische Bereiche

Mittwoch, 28. September 2016

Rückblick: Kunsttour in Den Haag



Da mein Aufenthalt in Den Haag (Niederlande) ein paar Wochen zurückliegt, möchte ich euch einen Rückblick geben, in welche Ausstellungen es mich verschlagen hat.

Das bekannteste Museum ist das Mauritshuis, in dem das berühmte Bild „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Vermeer hängt. Das Mauritshuis wird im kleinen Format mit dem Louvre in Paris verglichen. Ebenfalls sah man die Werke der bekannten Künstler Rembrandt, Rubens und Van Dyke, wie sich die holländische Malerei in ihren Innovationen damals weiter entwickelte sowie welcher Künstler sich von anderen Künstlern etwas abgeschaut hatte. Zum Beispiel entdeckte Rubens auf seinen Reisen Bilder von Caravaggio und begann selbst seine Bilder unter neuem Lichteinfall zu inszenieren. Der Künstler Houckgeest entwickelte in der Kirchenmalerei die Perspektive mit zwei Fluchtungen zu verändern. Eine komplett neue Räumlichkeit für den Betrachter entstand. Rembrandt veränderte die Aufteilung von Gruppenbildnissen und dessen Ausleuchtung. Ebenfalls war es zur damaligen Zeit üblich, dass zwei Künstler in Werkstätten an einem Bild gemalt haben.

Um das Bild „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Vermeer ranken sich viele Geschichten zur Entstehung in Büchern und in Filmen. Wer war dieses Mädchen? In welcher Beziehung stand Vermeer zu ihr? Wie man sagt, ist sie auf jeden Fall die holländische Mona Lisa. Man geht davon aus, dass es eine fiktive Person ist. Dies nennt man Tronie. Es ist ein bestimmter Typus, den der Maler fiktiv auf die Leinwand bringt, wie es damals auch üblich war. Es war einige Zeit gar nicht viel wert. Erst im Laufe der Zeit entdeckte man die Schönheit und das Besondere an diesem Bild.


Aus dem Kunstunterricht erinnerte ich mich noch an den Grafiker M. C. Escher, mit seinen Illusionen, verschiedenen Perspektiven und Sinnestäuschungen in seinen Drucken. In Den Haag ist es möglich das Escher-Museum zu besuchen, die vielen Drucke zu sehen und sich einmal mit dem Leben des Grafikers zu beschäftigen. Er zeigte sein Können, ohne ein Kunststudium absolviert zu haben oder von einer Künstlerfamilie abzustammen. Es zeigt den Hang zur Perfektion in Drucktechnik, Ausmessung und Ausfüllung des Blattes mit seinen wiederkehrenden Motiven. Er konnte 30 Jahre lang nicht von seinen grafischen Arbeiten leben und wurde erst später als Genie gefeiert.












Das Gemeente Museum Den Haag zeigt Moderne Kunst, beherbergt die weltweit einzigartige Mondrian-Ausstellung von 300 Werken des bekannten Künstlers der Moderne und ist einen Weg wert.
Nebenan kann man gleich in das Fotomuseum gehen. Der Name wirkt viel größer als das, was man zu sehen bekam. Die Fotoreihe „Coffee“ von Ivo van der Bent zeigte Fotografien von Menschen im Moment mit ihrem Kaffee. Dies war ganz unterhaltsam. Fotografien von Arno Nollen zeigten sich auf eintönige Weise in einem riesigen Ausstellungsraum. Der weitere Gang durch das Gebäude war für mich mehr einer Baustelle für eine Ausstellung gleich. Ich habe den Sinn der Installationen nicht verstanden. Es glich eher einer Vermüllung der Ausstellungsräume, welche für mich nichts mit Fotografie zu tun hatte. Der Weg dort hin war ein Flop.







Direkt am Strand, am Rande von Den Haag steht das Museum für Bildhauerei „Beelden aan Zee“. Auf verschiedenen ausladenden Terrassen standen außerhalb des Gebäudes arrangierte Skulpturen. Im Innenbereiche gab es ein Bildhauerei-Kabinett mit vielen Arbeiten in Vitrinen und zwei Ausstellungen zur politischen und finanziellen Lage in Brasilien. Aus sprachlichen Schwierigkeiten war es leider schwierig die einzelnen Arbeiten zu verstehen.

Die Stadt Den Haag und die holländische Kunst ist ein Ausflug wert. Man kann sich eine Woche lang mit der dortigen Kunst beschäftigen, den Strand und die Stadt genießen. Das nächste Ziel soll einmal Amsterdam sein. Dort wird das Kunstangebot noch üppiger ausfallen. Mal sehen, wann ich dort aufschlagen werde.

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